Der Plotterdruck im Überblick
Plotterdruck ist ein relativ allgemeiner Begriff, der verschiedene Drucktechniken im Zusammenhang mit dem namensgebenden Plotten bezeichnet. Plotten (von engl. to plot – „zeichnen“) bedeutet in der Praxis so viel wie Ausschneiden und Anritzen. Verschiedene Materialien sind für das Plotten geeignet bzw. erfordern diese Art der Bearbeitung. Neben Plotten im großen, industriellen Stil wird diese Technik auch bei der Gestaltung von Textilien angewandt.
Bei zu plottendem Material handelt es sich überwiegend um Transferfolien wie Flexfolien, Flockfolien oder Vinylfolien. Diese befinden auf einer Trägerfolie und müssen nach dem Plotten in den meisten Fällen entgittert werden. Auf den Plotterdruck bei Materialien, um Textilien zu gestalten, gehen wir im Folgenden näher ein. Abgesehen davon gibt es noch eine andere Art des Plotterdrucks. Im industriellen Druckgewerbe werden Papierbögen oder Rollen aus den unterschiedlichsten Papiersorten bis hin zum Fotopapier oder zu Folien geplottet.
Wie funktioniert der Plotterdruck in der Textilindustrie oder beim privaten Gebrauch?
Je nachdem, welches Transfermaterial gewählt wird, müssen die Muster, Logos oder Bilder als einfache Grafiken oder Vektorgrafiken erstellt werden. Beim Vinyldruck erfolgt die letztliche Übertragung nach dem Plotten und Entgittern anders als bei Flock- und Flexdruck, weshalb die Motive auch so realisiert werden, wie sie auf dem Textil erscheinen. Bei Flex- und Flockdruck werden die Motive spiegelverkehrt angelegt. Das ist vor allem bei Schriftzügen elementar wichtig, da diese bei der Übertragung ohne Spiegelung nicht lesbar wären.
Mithilfe eines Schneideplotters werden die Folien hergestellt, die nach dem Entgittern via Transferpresse bei Druck und Hitze auf das Textil übertragen werden. Beim Anfertigen von Motiven gilt es, verschiedene Umstände zu beachten. Du kannst Arbeitskleidung und Sportsachen sehr gut mit Deinen Wunschlogos oder Schriftzügen und Rückennummern versehen. Insbesondere Trikots werden sehr gern auf diese Art veredelt. Beim Plotterdruck kommen meist nur eine oder zwei Farben zum Einsatz, was die Möglichkeiten einschränkt. Im Finish jedoch bist Du frei in der Auswahl und kannst die Objekte matt, glänzend oder sogar glitzernd realisieren.
Das Entgittern (weeding) ist ein manueller Arbeitsschritt, der Zeit und Erfahrung benötigt. Hier empfehlen wir Dir eine einfache und smarte Alternative. Mit speziellen Flex-Soft-Folien (no cut) von Ghost kannst Du Deine kreativen Ideen in etlichen Farben umsetzen und musst weder ausschneiden noch entgittern, da diese Folien selbstentgitternd (self-weeding) sind. Beim klassischen Vorgehen brauchst du zum Entgittern Hilfsmittel wie (Cutter-)Messer und spezielle Entgitterhaken.
Nach diesem Arbeitsschritt überträgst Du die jeweiligen Folien auf eine weitere Transferfolie spiegelst sie. Dann legst Du sie – im Fall von Vinylfolien selbstklebend – auf das Textil und verpresst sie. Unter Druck und Hitze dauert dieser Vorgang mit einer modernen Transferpresse nur wenige Minuten. Wer viel mit solchen Methoden arbeitet, hat lediglich bei der Erstausstattung mit einem Plotter und der Presse höhere Anschaffungskosten, kann dann aber flexibel kleinere Serien individuell entwerfen und produzieren. Der Plotterdruck in seinen Facetten ist eine häufige Gestaltungsoption bei der Veredelung von Kleidung und Taschen.
Die Motive lassen sich sehr klein oder in den Formaten DIN A4 oder A3 herstellen. Aufgrund der Materialeigenschaften sind die Folien jedoch nicht atmungsaktiv und nehmen bei großen Ausmaßen außerdem eher Schaden. Daher sind sie als Emblems, Logos, bei Schriftzügen und Zahlen gefragt, während großflächige Bilder auf Kleidung mittels anderer Techniken umgesetzt werden. Siehe hierzu Tonertransfer mit schwarzem Toner, farbigen Tonern oder unseren Ghost-White-Tonern.
Plotterdruck in der Industrie
Fernab der kleinen Formate beim Plotterdruck mit Textilien kommen beim herkömmlichen Plotterdruck im Druckergewerbe große Maschinen zum Einsatz. Diese Plotter bedrucken und plotten Papierbögen in allen denkbaren Größen von A3 bis A0 sowie in Sondergrößen. Sehr häufig passiert es außerdem, dass das Papier auf riesigen Rollen geführt wird und somit Druck und Plotten am laufenden Band papiermeterweise erfolgen kann.
Diese Plotterdrucker sind außerdem mit Tintenstrahldruckknöpfen oder sogenannten Tuschestiften ausgestattet und bearbeiten sehr unterschiedliche Papiersorten, Fotopapier und Folien. Die Produktpalette in diesem Bereich ist vielseitig und reicht von Werbetafeln, Postern & Co. bis zu großflächigen Plakaten für den Innen- oder Außenbereich, Fotowände und viele Dinge mehr. In professionellen Druckereien werden die Produkte nach dem Plotterdruck noch veredelt und zum Beispiel mit Dispersionslack geschützt.
Wie hierbei ersichtlich wird, ist diese Art des Plotterdrucks nichts für kleine Unternehmen oder gar den privaten Gebrauch. Allein aufgrund der hohen Maschinenkosten und deren Größe sind Bedarfe in kleinerem oder mittlerem Umfang an spezielle Druckservices und Druckfirmen auszulagern.
Die Premiumplotter dieser Art werden als Rollenplotter oder Flachbettplotter hergestellt und können mehrere Zehntausend Euro kosten.